neue Studie des AXA-Konzerns
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Versorgung der Menschen mit Diabetes
Nach einer repräsentativen, internationalen Studie des Versicherungskonzerns Axa, geht jeder dritte Deutsche davon aus, dass sich sein Gesundheitszustand wegen der Corona-Pandemie verschlechtert hat – unabhängig von einer Erkrankung an COVID-19, so die Ärzte Zeitung online, 31.05.2021.
Damit bestätigen die aktuellen Studienteilnehmenden die Verschlechterung des Gesundheitsbildes in der Bevölkerung, die Diabetes-Expert:innen im Rahmen der Reihe „Diabetes2030“ schon Ende letzten Jahres beschäftigte.
Zentrale Aussagen dieser Diskussionsrunde haben wir für Sie zusammengefasst (vgl. NovoNordisk 12/2020):
- (1) Der Blutzuckereinstellung kommt eine zentrale Rolle zu „um schwere Verläufe zu verhindern und Patienten in einer angemessenen Weise durch eine Corona-Infektion zu leiten.“ Tritt Diabetes in Verbindung mit einer Herzerkrankung auf, erhöht sich das Risiko für schwere und komplizierte Krankheitsverläufe. (Prof. Dr. Tschöpe, Klinikdirektor im Bad Oeynhausener Herz- und Diabeteszentrum NRW
- (2) Die psychosozialen Belastungen (Angst, Selbstisolation) und die gesamte Lebenssituation müssen betrachtet und die Patienten gestärkt werden, damit diese in der Pandemie verantwortungsvoll mit ihrer Erkrankung umgehen können. (Bastian Hauck, Vorstandsmitglied diabetes.DE)
- (3) Ausbleibende Arzt- und Vorsorgetermine haben besorgniserregende Folgen: Im 3. Quartal 2020 sind die Diabetes-Erstdiagnosen um über 40 Prozent zurückgegangen. Dem gegenüber sind die Notfälle und Diabetesentgleisungen gestiegen, was statistisch das Amputationsrisiko zehnfach erhöht. (Thomas Bodmer, Vorstandsmitglied DAK)
- (4) DMP-Schulungen sind im März 2020 um 53 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Digitale Lösungen sind in der Pandemie kurzfristig auf den Weg gebracht worden und sollen auch künftig ergänzend zu den Präsenzschulungen angeboten werden. (Dr. Gottlobe Fabisch, Geschäftsführerin VDBD)
Fazit:
Die Pandemie hat bereits ihre Spuren in der Versorgung von Menschen mit Diabetes hinterlassen. Doch das muss nicht so hingenommen werden.
Der DDF-Vorstandsvorsitzende Dr. Klaus-Dieter Warz hält folgende Empfehlungen für Sie bereit:
- Gehen Sie zum Arzt oder Ihrer Ärztin, insbesondere in Zeiten der Pandemie! Nehmen Sie Beratungsgespräche wahr und halten Sie die DMP-Termine ein – sei es persönlich, telefonisch oder per Video.
- Kämpfen Sie auch in schwierigen Zeiten um ein gutes Diabetes-Management. Nutzen Sie hierfür auch die zahlreichen digitalen Angebote.
- Weisen Sie oder Ihre Angehörigen im Falle einen Klinikaufenthalts auf Ihren Diabetes hin – nötigenfalls immer wieder. Denn häufig wird der „Nebendiagnose Diabetes“ zu wenig Beachtung geschenkt.
- Bewegungen Sie sich täglich an der frischen Luft!